Zurück in Guanajuato ging dann der gewohnte Schulalltag wieder los. Diese Woche waren die Schulstunden etwas enger gesetzt, da wir am Freitag keine Schule hatten. Unsere Lehrer machten sich nämlich am Donnerstag nach der Schule auf ans Meer,

um gemeinsam das Wochenende dort zu verleben. Somit haben wir dann eben die Stunden vom Freitag schon vorgearbeitet.

{joomplu:730 left}Am Dienstag ging es dann mit der Schule wieder einmal zur Ciudad de los niños, und da die Schüler ja ständig wechseln, war ich auch der Einzige, der die Einrichtung schon kannte. Aber die Gelegenheit kam für mich günstig mit der Fahrt, wollte ich ja eh hinfahren und die eingegangenen Spenden abgeben. An dieser Stelle auch ein „Vergelt's Gott!" an alle Spender! Es kamen dieses Mal 13000 Peso zusammen, das sind 670 Euro.

Das Wetter hier wird unterdessen zunehmend besch...eidener und es gibt ein mehrmaliges tägliches Kübeln, was natürlich nicht nur Nässe, sondern auch Kälte mit sich bringt, da die eh rare Sonne keine Wärme durch die Bewölkung mehr abgeben kann. Aber es gibt „Hoffnung", denn im November sollte es weniger regnen, dafür aber ‚dank' Winter auch nicht {joomplu:755 right}wärmer sein :-(

Den freien Freitag hatte ich dann - nach langem Zögern, mich nicht auch in Richtung Sonne & Meer aufzumachen - dazu genutzt, die Nachbarstadt León zu besichtigen. Sie gehört ebenfalls zum Staat Guanajuato, ist aber viel größer als die Landeshauptstadt Gto.

Angekommen im Busbahnhof steht man auch schon direkt im Lederviertel der Stadt. Sie hat ihre Berühmtheit für Industriebetriebe und mitunter ganz besonders auch für die {joomplu:794 left}Lederverarbeitung. Somit gibt es da (Achtung Frauen!) einen ganzen Stadtteil nur mit Schuhen und Handtaschen, natürlich aus Leder. Tausende und Millionen an Schuhen und Handtaschen sind dort zu finden. Ein vierstündiges Schuhschopping ist da sicher viel zu kurz. Deshalb hab ich das gleich ganz ausgelassen und hab mich zur Innenstadt begeben. Vorbei an unzähligen hässlichen Gebäuden, lief ich ins Zentrum und entdeckte dort eine richtig schöne Kernstadt. Angefangen mit dem berühmten Torbogen mit dem Löwen kam ich zu einer nahezu nagelneuen Kirche, die sich noch immer teilweise im Bau befindet und die mich sprachlos werden ließ. Dachte ich doch, dass es keine Architekten mehr gäbe, die Kirchen planen könnten (wenn man die neuen gotteslästerlichen Betontempel bei uns so anschaut). Hier wurde aber  Moderne und Baukunst so schön traditionell vereint, und somit ein lichtdurchflutetes, farbenfröhliches, obgleich schlichtes und würdiges Gotteshaus geschaffen.

Beeindruckt hiervon, aber auch von ein paar weiteren Kirchen und unzähligen älteren stilvollen Häusern, machte ich mich auf den Weg zum großen Platz im Zentrum. Dieser war, wie es die Tage hier üblich ist, ganz auf Mexiko geschmückt, da sie am 16. September ihren 199. Tag der Unabhängigkeit von Spanien feiern. Die wenigen Stunden, die ich dann in León verbrachte, reichten effektiv für gar nichts, waren aber doch genug, um zu sehen, dass, wie man bei uns so sagt, in einer harten Schale ein weicher Kern, hier eine Oase in einer hässlichen Stadt zu finden ist.

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