Nun ist es auch schon wieder vier Wochen her, dass ich Honolulu verlassen und Mexiko wieder betreten habe. Die Umstellung war am Anfang gar nicht so leicht.

Mein Ankunftsflughafen war Puerto Vallarta und obwohl das eine Touristenregion ist, haben die Mexikaner dort und in der umliegenden Gegend eine sehr ländliche Kultur - ob Ausdrucksweise oder Lebensstil . Mir war in den ersten Minuten und Stunden der materielle Rückschritt, der hier besteht, (im Gegensatz zu dem davor dreimonatig Erlebten auf Hawai´i) erst wieder richtig schwer bewußt geworden und dementsprechend hart angekommen. Ich hatte mich doch im Jahr zuvor schon viel zu sehr daran gewöhnt und auch in meinen ersten Wochen meiner Reise im verhältnismäßig wohlhabenden Guanajuato nicht so stark mitbekommen. Ich hätte es damals aber eh nicht verstanden, da mir weder Sprache noch Kultur vertraut waren. Wie unterschiedlich ich zwischenzeitlich denke, sehe ich immer wieder daran, wenn ich mit Personen „westlich-industrieller“ Herkunft (Reisenden auf Hawai´i, aus den USA oder Europa, usw.) ins Gespräch komme.  Deren (unsere) Weltanschauung der Dritten Welt ist so einseitig, unwissend und ignorant geprägt und gefestigt, dass sie nach meiner Meinung nicht den Ansatz eines Einblicks haben und auch nur schwer bekommen. Der Pseudo-Liberalismus (fälschlicherweise als Toleranz bezeichnet), der uns in der Nachkriegszeit und durch den Einfluss der Medien und der liberalen Medienmacher unsere eigene Meinungsbildung  und den Ehrgeiz zur Meinungssuche ausgedörrt und ausgebrannt hat, macht es leider auch nicht besser, was wir in unserer deutschen Kultur sogar ganz dümmlich als „Weiterentwicklung“ ansehen. Wir lassen uns von Fernsehen, Zeitungen und populistischen -politischen Meinungsmachen komplett einlullen und denken nicht über die daraus resultierenden Konsequenzen nach. Aber wie auch, wenn man sich nicht wirklich dafür interessiert und die Fähigkeit kontravers zu Denken abhanden kam!? Klar, um es zu verstehen müßte man es selbst leben und erleben, aber das geht ja auch nicht immer.

Ein Beispiel, um meine vorhergegangene Ausführung etwas zu verdeutlichen:

Ich lese in den Nachrichten, dass wir uns in Deutschland über Gastarbeiter aus dem Nicht-EU-Ausland streiten. Gleichzeitig lese ich aber, dass es um Förderungen unterentwickelter Länder bezüglich Ernährung und Bildung geht. Hat es schon jemand begriffen? Glaub nicht, der Zusammenhang ist auch nicht leicht, aber eine alte chinesische Weisheit verdeutlicht es etwas. „Möchtest du einem Menschen gegen Hunger helfen, gib ihm einen Fisch und er wird einen Tag zu Essen haben. Gibst du ihm einen Korb voll Fische, wird er sogar eine Woche zu Essen haben. Lehrst du ihm aber das Fischen, wird er alle Tage zu Essen haben“. Worum es mir hierbei geht ist folgendes: Gibt es beispielsweise in Indien, Afrika oder Lateinamerika jemanden, der die Gabe und auch die Bildung hat, sich selbst gut zu ernähren, hätte er auch die Chance in seinem Land etwas daraus zu machen, weil er gebildet genug ist, erfolgreich ein Geschäft zu führen oder in Unternehmen dort erfolgreich und entwicklingsfördernd zu arbeiten. Werden diese Leute aber abgezogen, fehlen genau die Leute, die ein Land stützen und ihm den Fortschritt bringen. Der Beweis besteht darin, dass es sehr wenige mit viel Geld (und guter Bildung) gibt, die dort große Unternehmen führen, das Land aber auch am Laufen halten und den Verbleibenden, wenn auch nur oft mit Mindestlohn, zumindest Arbeitsplatz und Nahrung geben. Nehme ich diese aus diesem Land heraus, bleibt nichts, aber auch gar nichts, was dem Land Fortschritt und Weiterentwicklung bringen könnte. Da helfen auch nicht Entwicklungsgelder und so ein Schmarrn!!!! Diese sind zwar notwendig, aber nur dann hilfreich, wenn auch Leute vor Ort sind, die dann Bildung und Fortschritt den Verbleibenden geben können. Also gute Leute, abziehen ist absolut egoistisch, imperiatoral-rücksichtslos und grenzenlos inhuman! [da gibt es auch keine Debatte ]

Jetzt kommen Schlaumaier mit der „Notwendigkeit“, um unsere Wirtschaft am Laufen zu halten. Ebensolcher Blödsinn! Beispiel: Spanien hat eine Jugendarbeitslosigkeit mit unter 25-jährigen von 40 Prozent!!! 30 Prozent haben nicht mal einen Schulabschluss. Heißt nicht zwangsläufig, dass die verbleibenden 70 Prozent auch „doof“ wären. Die Situation ist aber auch in Südfrankreich und Italien, Portugal und Griechenland nicht viel besser. Warum bildet man denn nicht die Leute aus und nimmt diese für unsere „Nachwuchslücke“? Denen könnte man helfen, ohne dass man etwas zerstört, denn diese Länder werden über die EU immer mit Hilfe versorgt, diesen Ländern wird geholfen, auch schon durch diese Förderung.

Ich will jetzt nicht sagen und behaupten, dass ich das Weltgeschehen durchblicke und beherrsche, aber die einseitige, engstirnige, von Wohlhaben und Egoismus vollverwöhnte Selbstbefriedigungssichtweise, die bei uns vorherrscht, richtet ausschließlich Schaden in der Welt an, und hilft ggf. uns, aber mit Sicherheit nicht denen Menschen, die Hilfe bedürfen, auch keinem Einzelnen dort!

Bin jetzt leider etwas vom Eingangsthema abgekommen, aber man sah ggf., dass mir die „ich-weiß-alles-Mentalität“, die in Deutschland verbreitet ist, und auch mir in meinen Charakter eingebrannt ist, doch gewaltig stinkt. Die Leidtragenden sind nämlich die Anderen! Ähnlich ist es auch mit dem Multi-kulti Blödsinn, der funktioniert nämlich auch nicht und sollte auch nicht gefördert werden. Welcher Schaden entsteht, läßt sich auch in Mexiko sehr einfach beobachten, denn das Land ist den Einflüssen der nordamerikanischen Länder und Europäern nämlich nicht gewachsen. Beispielsweise resultieren die Drogenkriminalitätstoten im Land rein (nahezu zu 100%) aus diesen Nicht-Lateinamerikanischen-Einflüssen, da Drogen und Drogengewalt in der mexikanischen Kultur davor kein Thema waren und auch der Handel ohne diese Länder nicht bestehen würde. Es sind eben die landes- und kulturfremden Einflüsse, die ein Land in Probleme stürzen. Nicht, dass Ausländer in einem Land nicht akzeptabel wären, aber wenn sie sich den landestypischen Gewohnheiten nicht eigenwillig anpassen und auch nicht einleben wollen, sehe ich es hier wie dort als schädlich und verbietungswürdig und –gerechtfertigt. Auch hier leben Unmengen US-Amerikaner und Sonstige, die sich dem Spanischen bewußt verweigern und dann auch noch wörtlich sagen: „Wenn die mein Geld wollen, dann sollen sie auch Englisch reden!“ (kein Einzelfall, die gibts zu Tausenden hier, hab auch schon Dutzende selbst getroffen).