Jetzt war es endlich so weit, nach sechseinhalb Monaten hab ich zum ersten Mal das Meer vor der Küste Mexikos gesehen. Lange hatte ich darauf gespechtet, aber traute mich doch immer nicht so recht, da ich ja mein Spanisch nicht vernachlässigen wollte. Aber nun war es soweit, dass mein Kopf gut gefüllt war, und eine kleine „Auszeit" zum Verarbeiten unumgänglich war.

{joomplu:1163 left}Und nicht zuletzt dadurch, auch durch die vorherrschende Kälte in Guanajuato (da ist nämlich nichts isoliert und auch keine Heizung im Haus) tat es mal so richtig gut in eine etwas wärmere Gegend zu entfliehen.

Nach einer über zehnstündigen Busreise bin ich dann in Puerto Vallarta angekommen. Eine wohl sonst mit Urlaubern überrannte Gegend, die aber glücklicherweise jetzt ganz ruhig ist, da die Saison erst los geht.

Wohl der Abstand vom Alltag und auch die Ruhe hier, gaben mir dann nicht nur das Wohlgefühl der Wärme und Entspannung, sondern mit der Entspannung bin ich dann erst mal richtig gefallen. War wohl etwas wie ein Kulturschock, was auf mich wirkte. War das Leben in Guanajuato doch auf einem sehr hohen kulturellen Lebensniveau, traf ich hier auf eine Miami ähnliche Schauwelt. Klar, für uns ist es eigentlich nichts so besonderes, aber ich kam ja nicht aus Europa hierher, sondern aus dem Zentrum von Mexiko. Und hatte ich vom {joomplu:1187 right}wirklichen Leid noch nicht so viel gesehen, und vor allem bislang noch nicht darüber berichtet, so traf ich hier auf einen noch stärkeren Kontrast. Die reichen Urlauber, vor allem US-Amerikaner, auch reiche Mexikaner, und daneben eben die nahezu Ärmsten.

Natürlich sind nicht viele auf der Straße, denn die hält man schon sehr weit von den Urlaubern fern. Und es sind auch sonst nicht arg viele, denn bei den Preisen hier kann auch ein Mittelschicht-Mexikaner keinen Urlaub machen, und wenn, dann nur sehr kurz.

Mir fehlen etwas die Worte, wenn ich so denke, was hier aus dem Land so gemacht wird. An allen Ecken wurde mir Rauschgift angeboten. Immer die Frage „Möchtest du Chicas (Mädls)?" - „Nein!" - „auch sonst nichts?". Das „sonst nichts" war Marihuana, Kokain, Heroin,... (hab nämlich nachgefragt). Oder „brauchst ein Taxi?", fragten die Taxifahrer. „Nein, brauch kein Taxi!". Und wieder die Fragen „Nada?" (auch sonst nichts). Tja, immer das gleiche Spiel, wen auch immer man auf der Straße oder am Strand traf.

Hier gilt ein herzliches Danke den US-Amerikanern (auch den Kanadiern und Franzosen, die hier etwas weniger vertreten sind), die das Land so vorbildlich nach ihrer Lebensart verseuchen!

Wird jetzt wohl etwas schwer verständlich sein, der Text, da ich bisher mich darüber etwas ausgeschwiegen hatte. Aber nun ja, irgendwann muss es ja raus. Ich werd mich wohl in einem meiner nächsten Berichte doch noch mit den US-Amerikanern und den Mexikanen beschäftigen müssen.

{joomplu:1195 left}Aber das lässt den Urlaubsort jetzt viel zu schlecht dastehen, denn er ist wirklich schön!!!! [Bitte die Fotos beachten]

Das mit den Drogen ist leider auch an anderen Küsten rundherum nur zu normal, somit schneidet Puerto Vallarta hier nicht schlechter ab als andere Urlaubsorte hier.

Eine wirklich schön gelegene Stadt, die auch auf wunderschöne naheliegende Strände zurückgreifen kann. Wer also mal die Gelegenheit hat, sollte auf alle Fälle vorbei schauen (und sich von meinen anderen Ausführungen nicht beeindrucken lassen, war eben nur der starke Kontrast).

Keine Sorge, ich hab den Aufenthalt dennoch genießen können, ich hatte mich nach gut zwei Tagen wieder etwas gefangen, mich dann auch wieder an meine Vokabeln gemacht und auch so die Wärme und den Abstand genießen können!